Schon seit vielen Jahren unterstützt das Zentrum für Kultur//Geschichte den Verband des Sächsischen Adels bei der Organisation und Durchführung der Jahrestagung der Historischen Kommission des Sächsischen Adels. Dieses Mal tagten wir im Carl-Maria-von-Weber-Museum in Dresden-Hosterwitz. Und das aus gutem Grund, stand die Tagung doch unter der übergreifenden Fragestellung nach dem „Scheinadel“ – auch die Familie von Weber hatte sich kurzerhand den Adelstitel selbst zuerkannt. Wie war so etwas möglich, konnte sich derart usurpierter Adel durchsetzen, welche Strategien verfolgten diese Familien, was hat es mit Hochstaplern auf sich und welche Absichten verfolgen Familien, die sich antike Vorfahren zulegen, wie setzt sich der Adel überhaupt zusammen, wer gehört dazu und wer nicht? Diese und weitere Fragen wurden rege diskutiert, wie auch die Suche nach exakten Begrifflichkeiten und Definitionen, beispielsweise ob es „Temporaadel“ (Dr. Claus Heinrich Bill) oder einfach „Nichtnobilitierter Adel“ (Burkhard von Fritsch) oder vielleicht doch „Scheinadel“ heißen sollte.